Navi-Halterung auf einem Ducati Superbike

Ich muss zugeben das das Thema jetzt eigentlich sehr einfach und banal klingt. Man fährt in ein Zubehör-Geschäft und kauf halt eine Halterung – doch leider ist die Sache nicht so einfach…

Die Superbikes haben bekanntermaßen ja Stummellenker und das Cockpit ist recht spartanisch ohne jeglichen Befestigungsmöglichkeiten ausgestattet. Somit bleibt nur die Zentrale Steuerkopfmutter als Halterung-Aufnahme.

Da auch hier Ducati nicht wie die Japaner eine zentrale Bohrung aufweisen, muss eine Spezialanfertigung her. Nach längerer Internetrecherche bin ich bei den Jungs von Desmoworld fündig geworden. Das ist ein kleiner Betrieb der sich auf recht edle Zubehör-Teile spezialisiert hat. Die Lösung ist ein Kugelkopf der mit einer wirklich pfiffigen Art in den ca.2mm schmalen Schlitz gesteckt wird um sich dort zu „verkanten“. Aus Angst vor dem Wettbewerb bittet Desmoworld ausdrücklich darum keine Detailaufnahmen von dem Mechanismus zu veröffentlichen – dem komme ich nach und beschränke mich auf Aufnahmen von der anderen Seite..

Geliefert wird der Kugelkopf in einer schicken Alu-Dose und alle benötigten Teile werden selbstverständlich mitgeliefert. So ist der Kugelkopf in 2min auch am Bike 🙂

In meinem Fall habe ich noch einen kleinen RamMount Arm (6cm) besorgt und diesen mit einer Handyhalterung von Manfrotto bestückt. Der größte Vorteil von der Manfrotto Halterung ist, das so ziemlich jedes Smartphone verwendet werden kann (max. Breite 108mm). Das Smartphone wird sehr stramm mit rutschfesten Gummis fixiert. Erste Ausfahrten zeigen auch keine schwächen. Nichts rappelt oder wackelt – trotzt der starken Vibrationen des Zweizylinders…

In der Zeit wo Ihr die Aufnahme nicht für Eurer Telefon nutzt, kann bequem eine Actioncam etc. montiert werden – durch das RamMount System passt so ziemlich alles drauf 😉

Wer jetzt Lust bekommen hat seine Ducati (oder auch andere Superbikes) mit einer Handy/-Navi-Halterung auszustatten, der findet hier die Einkaufsliste der verbauten Teile:

  • Kugelkopf von Desmoworld €89,90 (mit Color-Ring)
  • 6cm Arm von RamMount €14,90
  • Kamera Halterung (30mm) von RamMount €9,99
  • Pixi Halterung von Manfrotto €9,99

In der nächsten Ausbaustufe kommt noch die Stromversorgung hinzu – hier werde ich dann demnächst die Ergebnisse präsentieren

Praxisbericht zur Nikon 1 AW1

Schon seit vielen Jahren liebäugle ich mit einer Unterwasserkamera. Am liebsten würde ich meine 5D bzw. 6D in ein Unterwassergehäuse packen, da es hier aber zur Zeit nicht genügend Anwendungsfälle gibt, lohnte bislang eine Anschaffung nicht. Also behielt ich den Markt im Auge, immer in der Hoffnung es gebe eine erschwingliche Unterwasser Kamera die auch noch eine gute Bildqualität abliefert. Das einzige Modell mit einem 1“ großen Sensor war die Nikon 1 AW1 die im Herbst 2013 auf den Markt kam. Da dies eine Systemkamera von Nikon ist, besteht hier sogar die Möglichkeit die Objektive zu wechseln (aktuell werden zwei Wasserdichte Objektive Angeboten). Kurz vor unserem diesjährigen Urlaub war es dann soweit und sie hat den Weg in meine Kameratasche gefunden. Ich habe mich für das Kit mit dem 11-27.5mm 3.5-5.6 Objektiv entschieden. Somit konnte der Urlaub starten…

Die wichtigsten Technischen Daten:

  • Abmessungen: (HxBxT) 71.5×113.3×37.5mm
  • Gewicht: ca.356g inkl. Akku und Karte
  • Belichtungszeit: 1/16.000s bis 30s
  • Bildrate: bis 60Bilder/s
  • Auflösung: 14.2 Mio. Pixel
  • Bildsensor: CMOS Sensor, 13.2×8.8mm
    (Quelle: Nikon Website)

Im Einsatz:

Die Nikon 1 AW1 mit dem 11-27.5mm 3.5-5.6 Objektiv ist wasserdicht (bis 15Meter), stoßfest (2m) und frostbeständig (bis -10°). Die Verarbeitungsqualität ist absolut hochwertig. Man hat eine wirklich solide Kamera in der Hand der man zutraut die Angepriesenen Eigenschaften zu erfüllen. Also, Koffer packen und ab in den Süden 🙂

Ich werde hier jetzt nicht auf sämtliche Eigenschaften (wie Menüs, Steuerung, Laborwerte, etc) der AW1 eingehen – hierfür gibt es bereits mehr als genug Informationen im Web. Ich möchte hier meine Erfahrungen posten und zeigen was die Kamera in der Praxis kann, wo Ihre Grenzen sind und natürlich Beispielbilder denn das ist ja das Ziel.

Den ersten Wassereinsatz hatte Sie am Eibsee am Fuße der Zugspitze. Der See hat eine erfrischende Temperatur und hat erfreulich sauberes Wasser. Der eingebaute Blitz ist ebenfalls unter Wasser auslösbar, was aber nicht immer zu besseren Ergebnissen geführt hat. Hier ist ausprobieren die beste Wahl.

Das Fokussieren klappt im Kreativ Modus nach etwas Übung gut. Im Automatikbetrieb ist der AF zwar Treffsicher, jedoch weiß er nicht immer was ich gern „scharf“ abgebildet hätte…

1/60s f16 ISO 160 11mm
1/60s f16 ISO 160 bei 11mm – eine Typische Split-Level Aufnahme die Dank des Objektiv-Durchmessers möglich ist.
1/1000s f4.0 ISO 160 11mm
1/1000s f4.0 ISO 160 bei 11mm

Beim Mountainbiken am Gardasee freute ich mich über das geringe Packmaß und Gewicht. Wer schon mal eine Canon 5DIII mit dem 16-35 den halben Tag auf dem Rücken hatte weiß was ich meine…

Entstanden sind ein paar mehr Freihandpanoramen da das Kit Objektiv leider nur den Bereich von 11 bis 27,5mm abdeckt (entspricht  30 bis 74mm Kleinbild). Hier hätte ich mir etwas mehr Weitwinkel gewünscht – das habe ich versucht durch die Panoramen zu covern.

Auf den Einsatz auf den ich mich am meisten freute war das Canyoning am Gardasee:

DSC_1059
18m geht’s da runter  😉  | 1/60 f3.5 ISO 800 bei 11mm

Der Canyon war relativ dunkel, Blitzen brachte nicht den gewünschte Erfolg da eigentlich immer Wassertropfen auf der Linse waren und es so unschöne Lichtreflexe gab. Da ich schon wusste das die ISO Leistung oberhalb von 3200 nicht mehr zu gebrauchen ist, habe ich die Begrenzung auch bei 3200 eingestellt was aber zur Folge hatte das die Fotos teilweise mit einer 20/s belichtet wurden – eine ruhige Hand hatte ich nicht immer wodurch einige Fotos  verwackelt sind. Ein Beschlagen der Linse gab es erfreulicherweise nicht, da die Temperatur im Canyon recht kühl war und der Unterschied zum Wasser nicht allzu groß.

Erwähnen möchte ich noch die GPS und GLONASS Unterstützung. Ich finde es einfach klasse das die Standortpositionen direkt im Foto gespeichert wird. So kann man die Tour später verfolgen und weiß noch Jahre später wo welches Foto entstanden ist. Ich möchte in keiner Kamera drauf verzichten.

GPS_Log
Getaggt mit Lightroom

Fazit:

Die Kamera macht einfach Spaß! Sie ist relativ klein und leicht (im Verglich mit meinen VF-DSLR’s) und man muss sich keine Gedanken über Staub, Schmutz, Wasser oder Frost machen – eben eine echte Outdoor-Kamera. Man hat sie halt dabei. Mit Ihr sind andere Blickwinkel möglich ohne das man Angst um seine teure Hardware haben müsste. Ist man auf dem Wasser und es kommt mal eine Welle etwas höher – egal, fällt Sie in den Dreck – egal, spielt meine 2 Jährige Tochter damit – egal 🙂 Allgemein ist es eine gute, schnelle Kamera die bei guten bis mittleren Lichtbedingungen gute Fotos macht und die aufgrund Ihrer Größe ständig dabei ist. Die Einstellungen erledigt die AW1 größtenteils automatisch, oder auf Wunsch auch manuell.
Ob im/auf dem Wasser, beim Mountainbiken oder Canyoning – sie hat das getan was sie sollte – Momente spontan festhalten ohne zu belasten.
Natürlich kann Sie in keiner Weise mit einer VF DSLR mithalten – aber das war mir im Vorfeld klar.  Besonders kritisch ist alles ab ISO 3200. Die Fotos eignen sich zwar noch für Ausdrucke bei 10x15cm – aber eine 1:1 Vorschau lässt man dann lieber bleiben.
Ich bin froh das ich Sie mir gekauft habe, denn ohne Sie wären viele Fotos nie entstanden.

Getreu dem Motto:

 „Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.“

Canon 16-35 f/4L IS USM erster Test in Köln

Nachdem ich das Canon 16-35 f2.8L USM recht intensiv testen konnte, war ich bei der Betrachtung der Fotos enttäuscht da die Fotos zwar in der Mitte sehr scharf waren, aber die Randunschärfe doch recht ausgeprägt ist.

Aus dem Grund habe ich mich auch für das Canon 16-35 f/4L IS USM entschieden. Hier hat Canon dieses Problem mit der neuen „4er“Version in den Griff bekommen. Auf der letzten Hochzeit kam es bereits sehr erfolgreich zum Einsatz und nun wurde es Zeit zu sehen was das Objektiv im Bereich Landschaften zu bieten hat… also ging es mit der 6D zur blauen Stunde nach Köln ans Rheinufer. Hier die ersten Fotos:

Es ist tatsächlich im Randbereich deutlich schärfer als die 2.8er Version und der IS kann in vielen Situationen nützlich sein. Dank einem Filterdurchmesser von 77mm halten sich die Kosten für Filter auch noch im Rahmen. Das Gewicht gibt Canon mit 615g an. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und kann es nur empfehlen!

Lightroom: Show focus point

Heute gibt es anstelle von Fotos eine Vorstellung zu einem kostenlosen Lightroom Plugin welches ich sehr interessant finde. Show Focus Points ist ein Plugin für Adobe Lightroom welches die Focuspunkte Eurer Kamera anzeigt und welche bei der Aufnahme genutzt wurden. Bislang konnte man nur in den Softwarelösungen der Kamerahersteller die aktiven Focuspunkte auslesen. Mit dieser Lösung ist es jetzt auch in Lightroom ab Version 5 möglich. Über Bibliothek -> Zusaztmoduloptionen -> Show Focus Points öffnet sich ein neues Fenster wo sämtliche Focuspunkte farblich unterschieden angezeigt werden:

Weitere Informationen wie Kamera, genutzte Linse, Focus Methode, aber auch „Upper focus distance“, „lower focus distance“ sowie „Hyperfocal distance“, werden übersichtlich ausgegeben. Zur Zeit werden (fast) alle DSLR Kameras von Canon und Nikon unterstützt. Das Plugin könnt Ihr hier Downloaden: bitte hier klicken
Gerade als Bildanalysetool finde ich das Plugin sehr nützlich.

show_focus_points_04