PhotoBooth – Teil 3?

Am 25.01.2016 habe ich eine Hilfestellung zum Bau einer PhotoBooth online gestellt.

Doch warum habe ich diesen Artikel geschrieben? Vor dem Bau meiner Anlage habe ich mich selber im Internet informiert und aus diversen Quellen und Versuchen eine eigenständige Lösung erarbeitet. In den Anfängen hatten wir uns noch eine „Anlage“ geliehen, später haben wir dann einfach einen Blitz, Kamera und Laptop aufgebaut. Aber das war weder wirklich schön und auch nicht praktisch.  Aus all den Erfahrungen ist dann unsere erste Fotobox entstanden.

Mit dem Artikel über den Neubau wollte ich in erster Linie Denkimpulse geben, wie man Knackpunkte umgehen kann und was aus unserer Sicht nicht Zielführend ist. Da mir geholfen wurde, wollte ich mit diesem Artikel ebenfalls helfen und meine Erfahrungen weitergeben.

Mittlerweile wurde der Artikel weit über 3600 mal gelesen und viele weitere PhotoBooth Anlagen sind mit Hilfe der Tipps und Tricks so entstanden – wobei das Wort „Klone“ teilweise angebrachter wäre.

Womit ich nicht gerechnet habe, ist die Unverschämtheit mancher Personen / Fotografen-Kollegen die offensichtlich ernsthaft der Meinung sind das sie von mir einen kompletten Bauplan mit Bestellnummern gratis zum Download bekommen. Hier wird ja nicht mal mehr der Versuch gestartet mal was eigenes zu Bauen – nein, wir nerven einfach mal in der Hoffnung das die Lösung kostenfrei ins Haus flattert und es wird 1:1 umgesetzt. Diese Anfragen wurden auch nicht mehr als Kommentar geschrieben so das jeder etwas davon hätte – nein, stattdessen verging kaum noch ein Tag wo nicht wieder eine Frage per Email reinkam!

Damit Ihr mich nicht falsch versteht – ich helfe sehr gerne und habe auch sehr detaillierte Tipps und Anweisungen gegeben wie man es machen kann. Aber so ein klein wenig das Hirn anstrengen das sollte man erwarten können, zumal die Personen in aller Regel mit Ihren Boxen auch Geld verdienen wollen.

Aus den Gründen habe ich den Artikel nun überarbeitet und die Kommentarfunktion abgeschaltet. Ich finde es sehr bedauerlich, da ich es gut finde wenn man sich untereinander austauscht und hilft. Doch was zu dem Thema stattgefunden hat, sprengt den Rahmen.

Mein Tipp an die faulen und dreisten von Euch: Es gibt Anbieter die verkaufen die Box als komplett Lösung – aber das ist ja nicht gratis…  😉

Focus Stacking

Hier meine nächsten Experimente mit Hilfe des Makroschlitten: Dieses Exemplar fand ich draußen auf einer verschimmelten (es ist kein Moos) Kastanie. Festgegammelt. Nicht jedermann’s Geschmack (meiner eigentlich auch nicht) aber findet mal was um diese Jahreszeit… 😉 Die Fliege hat Abmaße von ca. 3x6mm. Zum Einsatz kam ein 60mm Makro-Objektiv mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1.

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Der Aufbau. Auf der Kastanie „klebt“die Fliege

Vorgehen: Beim Focus Stacking nimmt man von einem Objekt mehrere Aufnahmen auf. Wichtig ist hierbei das die Belichtung immer identisch ist. Nachdem der Fokuspunkt für die erste Aufnahme gefunden ist, wird an der Kamera nichts mehr verstellt. Stattdessen wird nach jedem Foto  die Kamera (per Makroschlitten) solange bewegt, bis man das gesamte Objekt „durchfahren“ hat. Die Anzahl der Aufnahmen ergibt sich dann ganz von selbst.

Im Anschluss werden sämtliche Einzelfotos mit einer Focus Stacking Software zu einem einzigen Bild zusammen gerechnet. Zu nennen sind hier: Adobe Photoshop, Helicon Focus, Combine ZP und Zerene Stacker.

In meinem Fall eingesetzte Hardware:

  • Kamera: EOS 50D
  • Objektiv: EF-S 60 2.8
  • Stativ: Manfrotto 055XPROB
  • Makroschlitten: Manfrotto 454
  • Licht: Tageslicht

Es ist doch immer wieder erstaunlich wie die Dinge ausschauen, wenn man „genauer“ hinschaut.